Im Erdgeschoss des Museums sind noch einige interessante Gegenstände ausgestellt, darunter die Schulterschleifmaschine.
Raum 4
Dieses Exponat ist eine Art Holzkasten in Form eines Parallelepipeds. Es enthält eine Ablage für Werkzeuge und persönliche Gegenstände, eine Schleifscheibe in Verbindung mit einem Übertragungssystem, eine Ablagefläche und ein Gefäß für das Kühlwasser des Schleifsteines. Es ist zudem mit zwei Schulterriemen aus Leder versehen, die in eigenen Öffnungen des Kastens eingeführt waren, damit das Werkzeug transportiert werden konnte. Die Drehung der Scheibe erfolgte mit einem Impuls, der von den Pedalen an die Treibstange und von dieser weiter an das Antriebsrad übertragen wurde. Das große Rad bewegte dann die Schleifscheibe über den Keilriemen.
Zu sehen ist auch ein Bankknecht, eine Stütze aus Holz mit Einkerbungen in verschiedenen Höhen. Mittels eines Rundeisens wurde darauf eine Halterung befestigt, auf der man das Holz während der Bearbeitung auflegen konnte.
Papierdokumente
Im Schaukasten sind einige Dokumente auf Papier erhalten.
Darunter ein Manuskript eines Werkes von Monsignor Ivan Trinko aus Tercimonte in der Gemeinde Savogna (1863-1954). Er tat sich in kultureller, künstlerischer, historischer und politischer Hinsicht hervor und war mehr als ein halbes Jahrhundert Lehrer, Führungspersönlichkeit, Bezugsperson für Priester und für die gesamte slowenische Gemeinschaft in der Provinz Udine. Die slowenischen Priester setzten sich sehr aktiv für die Verwendung der slowenischen Sprache in Gottesdiensten ein, und dies trotz der Feindseligkeit, die ihnen von den politischen Behörden und kirchlichen Autoritäten nach der Annexion der slawischsprachigen Täler an Italien im Jahr 1866 entgegengebracht wurde.
Italien begann mit einem Prozess der Nivellierung und der kulturellen Assimilation dieser Bevölkerungsgruppe. Die Zeitung Giornale di Udine vom 22. November 1866 brachte dies so zum Ausdruck: „Diese Slawen muss man fortschaffen, mit Nutzen, Fortschritt und Zivilisation. (…) Wir werden uns der Sprache und der Pflege einer vorherrschenden Kultur, wie der italienischen, zuwenden, um die Slawen in Italien zu italianisieren (…)“. Ab 1870 verschwand das Slowenische aus den religiösen Zeremonien in den Kirchen von Lusevera und Villanova. Der Schule wurde die Aufgabe der Assimilation übertragen. Darüber hinaus zeigte der Staat absolut kein Interesse für die erschwerten Lebensbedingungen dieser Menschen. Ein deutliches Beispiel für die mangelnde Rücksichtnahme auf die Gemeinschaft des Tales ist das Wasserkraftwerk von Vedronza. Das Kraftwerk lieferte seit 1908 Energie für das Straßenbahnnetz in Udine, aber die Häuser von Vedronza wurden erst 1919, und jene von Musi sogar erst 1958 mit Strom versorgt!
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges litt das obere Torre-Tal auch unter der Grenzlage zu Jugoslawien (um sich vor allfälligen Angriffen aus dem kommunistischen Osten zu verteidigen) und wurde zum Großteil Militärgebiet mit Kasernen, Bunkern, Militärdiensten und einer Schießanlage bei der Straße, die zum Tanamea-Pass führt, die häufig gesperrt wurde, um den verschiedenen Einheiten der Armee Übungen in dem Gebiet zu ermöglichen. Wenn dies geschah, wurde eine rote Fahne auf dem Glockenturm von Musi gehisst, um die Bewohner zu warnen, dass sie sich nicht vor den starken Explosionen erschrecken und sich vom Übungsgebiet fern halten sollten. Darüber hinaus war in diesen Gebieten jahrelang eine Geheimorganisation im direkten Dienst des italienischen Heeres tätig, um die slowenischsprachige Gemeinschaft durch Hetze gegen Priester, Lehrer und Intellektuelle, die begannen, die Rechte auf die Kultur und die Sprache dieser Bevölkerung geltend zu machen, zu entwurzeln. Man identifizierte den Kommunismus mit der slowenischen Sprache der Bevölkerung von Ostfriaul mit dem Ergebnis, dass weiterer Hass entfacht und gegen eine Bevölkerung, die bereits von Elend und Emigration gezeichnet war, grausam vorgegangen wurde.
Im Schaukasten befinden sich einige Kopien der 1950 gegründeten Wochenzeitung „Matajur“ und der vierzehntätig erscheinenden Zeitschrift „Dom“, die 1966 gegründet wurde. Beide Zeitungen wurden von der slowenischen Gemeinschaft gedruckt, die der kulturellen Renaissance des slawischen Sprachraumes als Plattform diente.
Multimedia
Die Multi-Media-Installation präsentiert Filme über das schreckliche Erdbeben vom 6. Mai 1976.
Der letzte Raum des Museums zeigt einen Dokumentarfilm, den der slowenische Fernsehsender Rai in Triest, den vielen Emigranten aus den Tälern des Natisone und Torre gewidmet hat, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aufgrund ihrer Armut gezwungen waren, ihre Dörfer zu verlassen, um in den Bergwerken von Belgien zu arbeiten.